Irrsinn der Wirtschaftswachstumspolitik
Gibt es einen Ausweg aus dem vorgelebten Irrsinn der Wirtschaftswachstumspolitik?
Selbst bestimmt und verantwortlich den epochalen Wandel gestalten!
ca. 300 Seiten
Fertigstellung ca. im Jahr 2022
Inhalt:
Wir sind am Ende unserer Wirtschaftswachstumspolitik. Viele Menschen erkennen den Irrweg, mit ihnen stimmen viele kritisch denkende Wissenschaftler überein. Aber warum finden wir den Ausweg aus dem Hamsterrad nicht?
In diesem Buch wird unsere jetzige, persönliche und gesellschaftliche Situation anhand von vielen Beispielen kritisch analysiert. Von der Fremdbestimmung in dieser Gesellschaft über die Vernichtung von noch völlig intakten Lebensmitteln bis hin zur Ausbeutung unserer Erde und der endgültigen Zerstörung unserer Lebensgrundlage durch die zu erwartende Klimakatastrophe.
Welche Alternativen gibt es für uns ganz persönlich, den Irrweg der Ausbeutung unserer Erde zu verlassen, und welche gesellschaftspolitischen Alternativen stehen uns offen? Dieses Buch bietet Denkanstöße für das persönliches Verhalten des Lesers und eine reale Zukunftsversion für uns, unsere Kinder und Enkelkinder.
Vorwort:
Zu Beginn des neuen Jahrtausends beendet Rainer Gith seine berufliche Laufbahn. Sie hat ihn, der er in seiner frühen Kindheit Mangel kannte, von der Ausbildung zum Industriekaufmann im Hamburger Hafen über seine Betriebsratstätigkeit bis ganz nah an die Spitze der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) geführt. Eine tüchtige Karriere, die exemplarisch für die optimistische, die zukunftsgewandte, die wachstumsorientierte Hälfte des 20. Jahrhunderts steht. Wer die Verhältnisse im Jahr seiner Einschulung 1952 mit denen zum Zeitpunkt seines Eintritts in den Ruhestand im Jahr 2005 vergleicht, kommt um das etwas abgegriffene Wort des Wirtschaftswunders gar nicht herum, Ölkrise der 1970er hin oder her. Zeit, sich einfach zurückzulehnen, könnte man meinen. Und das tut Rainer Gith – nicht aber im Ohrensessel, sondern auf dem Schreibtischstuhl, um unseren gesellschaftlichen Zukunftsweg zu überdenken. Im Gespräch mit seinem Freund Fritz Thiemann entsteht die Idee eines Buches. Zehn Jahre lang wälzt er Bücher und Artikel zu den großen Fragen unserer Zeit, erprobt verschiedene Ansatzpunkte und findet seinen Weg. Das Ergebnis halten Sie in den Händen.
Mit seinem autodidaktischen Studium der Gesellschaft hat Rainer Gith an den roten Faden seines Lebens angeknüpft. Vom Amt des Klassensprechers bis zu dem des Bundesverhandlungsführers seiner Gewerkschaft hat er sich für die Interessen und Rechte derer eingesetzt, die in unserer Wirtschaftsordnung regelmäßig den Kürzeren ziehen. Er hat sich stets mit voller Kraft für den sozialen Fortschritt und die Gerechtigkeit engagiert. Im vorliegenden Buch ergänzt er dieses Lebenswerk mit einem Blick auf seine gesellschaftlichen Zusammenhänge. Die Beschäftigung mit Themen wie dem Artensterben und der Klimakrise führt ihn aber auch zu einer neuen Perspektive, die mit mancher alten Sichtweise bricht. Denn die Logik, nach der zeit seines Lebens Mehr für Alle erreicht werden sollte und vielfach erreicht wurde, gründet auf präzise dem Wirtschaftswachstum, das er nun als Irrsinn erkennt. Heute fordert er uns auf: „Steige aus aus der unwürdigen Arbeitswelt mit ihren ethisch nicht vertretbaren Produktionsergebnissen“. Ungewohnte Töne für einen Gewerkschafter. Doch über das Gewissen, das ihn dazu bewegt, auch nicht opportune Erkenntnisse zuzulassen, schreibt er im Einleitungskapitel: „Weil es unbequem und lästig ist, kann es der beste Freund sein, den wir haben.“
So folgt Rainer Gith nicht einfach bekannten Denkmustern. Seine sieben Jahrzehnte der aufmerksamen Beobachtung der Menschen, ihrer Lebensgrundsätze und Handlungsweisen führt er mit Bibelversen und Philosophenzitaten, aktuellen Forschungsergebnissen und gesellschaftlichen Debatten zusammen. So wird das Buch, das sich ja großteils um Sachfragen dreht, zu einem ganz persönlichen. Mit vollem Elan vertritt der Autor einen Idealismus, der in Zeiten abgeklärter ökonomischer Rationalität von manchen als naiv betrachtet werden mag. Die vermeintliche Vernunft derer, die weitermachen wollen wie bisher, befindet sich aber auf dem Holzweg, wie der Autor überzeugend zeigt. Nicht nur das: Die Mächtigen wahren ihre Privilegien auf Kosten anderer, und es steht zu befürchten, dass wer die Lebensgrundlagen künftiger Generationen aufs Spiel setzt, auch demokratische Prinzipien und Menschenrechte leichtfertig über Bord zu werfen bereit ist. Wir müssen feststellen, dass die Interessen derer, die in der alten Wirtschaftsordnung ihre Erfolge feierten, einer zukunftsfähigen Welt entgegenstehen. Deshalb stellt Rainer Gith klar: „Wer nicht für den emanzipatorischen Fortschritt kämpft, überlässt den reaktionären Kräften das Feld“.
Das vermeintlich pragmatische Aufgeben unserer Visionen und Ziele oder der bequeme Rückzug in die Komfortzone kommen also nicht in Frage. „Einen Garantieschein für den Erfolg wird kein Aktivist mit auf den Weg bekommen“, das gesteht das Autor freimütig ein. Religiöse Heilsversprechen sind seine Sache nicht. So schließt er letztlich nüchtern: „Eine bessere Welt muss erarbeitet werden“. Mit seinem Buch macht er Mut, an dieser Arbeit mitzuwirken und eigene Wege zu finden, einen Beitrag zur Transformation zu leisten. Fangen wir an!
Einbeck, 20.10.2021
Hannah Engelmann